Diese Katzen kennen Menschen häufig nur als „Waffen auf zwei Beinen“, die ihnen Schmerzen zufügen. Deshalb meiden sie fremde Menschen lebenslang. Tiger bildete eine Ausnahme: Sie war zahm und lieb. Sie schien den Menschen vertrauen zu wollen, so, als wollte sie sagen, ich habe euch verziehen.
Das war ihr Verhängnis. Einige Tage später sah ich, wie Tiger auf drei Beinen hinkend in den Wintergarten kroch. Ein Bein hielt sie mühsam hoch, so dass ich zuerst dachte, sie habe sich verletzt. Als sie sich zu mir schleppte, sah ich, dass an dem Bein, dass sie hochhielt, ein Stück fehlte. Es schauten Knochen und ein paar Sehnen heraus.
Der Tierarzt stellte fest, dass die Verletzung nicht von einer Falle oder einem Unfall stammte, sondern dass jemand mit einem scharfen Gegenstand (z.B. Teppichmesser oder Skalpell!) ein Stück von ihrem Bein exakt abgetrennt hatte. Als Folge musste Tiger zweimal operiert werden und ist für den Rest ihres Lebens behindert. Sie leidet beim Laufen und wird, wie Menschen mit Amputationen auch, den Phantomschmerz ertragen müssen. Nicht, weil sie krank war, sondern weil Sadisten ihren Spaß haben wollten, auf Kosten wehrloser Lebewesen, die nicht sprechen können. Diese „Dumpfbacken“ sind also auch noch feige!